Weizensensivität

Seit einigen Jahren vermuten immer mehr Menschen, dass sie unter einer Unverträglichkeit von Weizen oder Gluten leiden. Zahlreiche Bauchpatienten haben schon auf glutenfreie Kost umgestellt, ohne je beim Arzt überprüft zu haben, ob eine Zöliakie (Autoimmunerkrankung, bei der Gluten nicht verträglich ist) vorliegt. Das ist fatal, da unter einer glutenfreien Kost eine Zöliakie nicht mehr nachweisbar ist! Beginnen Sie also nie eine glutenfreie Ernährung, ohne den sicheren Ausschluss einer Zöliakie. Falls nachhaltig der Verdacht besteht, dass Sie mengenabhängig den Weizen oder auch andere glutenhaltige Getreidesorten nicht gut vertragen und eine Zöliakie sicher ausgeschlossen ist, liegt der Verdacht nahe, dass Sie unter einer Weizensensitivität leiden. Zu dieser erst seit wenigen Jahren bekannten Unverträglichkeit ist bislang noch wenig bekannt und auch leider (noch) keine ärztliche Diagnostik möglich. Unter den Gastroenterologen und Ernähungsmediziner wird diese Unverträglichkeit

zunehmend ernster genommen, da sich in der Praxis zeigt, dass eine nicht unerhebliche Anzahl von "Reizdarmpatienten“ von einer Kostumstellung profitiert.

Viele Betroffene profitieren schon von einer sehr deutlichen Reduktion von Weizen oder der Umstellung auf Dinkel. Nur in wenigen Fällen ist eine vollständig glutenfreie Kost erforderlich. Auffällig ist auch, dass Betroffene häufig zuvor sehr viel Weizen zu sich nahmen. Beispielsweise: Morgens Brot, dann ein Brötchen beim Bäcker, nachmittags Kekse und abends eine große Portion Nudeln. Die Umstellung auf deutlich mehr Gemüse (!), Kartoffeln und Dinkel ist für viele schon mit einer deutlich spürbaren Verbesserung der Symptome verbunden. Zu den häufigsten Symptomen einer Weizensensitivität zählen: Bauchbeschwerden (Blähungen, Durchfälle, Bauchschmerzen), Magenschmerzen, Übelkeit, Kopfschmerzen, starke Müdigkeit, Benommenheit.


 

Eine Differenzierung zwischen einer Weizensensitivität und einer Zöliakie ist besonders wichtig, da die Ernährungsempfehlungen deutlich von einander abweichen!

 

Eine IgE vermittelte Weizenallergie kommt im Erwachsenenalter nicht sehr häufig vor und sollte bei entsprechendem Verdacht, von einem erfahrenen Allergologen aufgeschlossen werden. Bei Kindern mit Neurodermitis findet sich nicht selten eine Weizenallergie.  


Zöliakie

Bei einer Zöliakie handelt es sich um einer Autoimmunerkrankung. Nach sicherer Diagnose ist eine lebenslange vollständig glutenfreie Kost erforderlich. Andernfalls steigt das Risiko für Folgeerkrankungen.

Nach einer sicheren Diagnose sollte im Rahmen einer Ernährungstherapie eine gründliche Schulung stattfinden, die es Ihnen leichter macht, Ihren Alltag vollständig glutenfrei zu gestalten.

Eine Mitgliedschaft bei der Deutschen Zöliakiegesellschaft (DZG) ist ebenfalls äußerst sinnvoll. Hier erhalten Sie dann regelmäßig neue Informationen zum Thema sowie jährlich neue Listen mit glutenfreien Lebenmittlen.  

Weitere Informationen finden Sie unter www.dzg-online.de